Text: Michael Adami, Bilder: Werner u. Michael Adami, Rüdiger Hoffmann
Die drei Kleinkreuzer Shipmate: Kleine Freiheit mit Werner und Michael Adami, FAM: Sünje mit Rüdiger Hoffmann (Solo) und VIKO: Baccara mit Michael Kreuter (Solo) begaben sich am Di., 02.09. 2025 auf eine zweitägige Spätsommer-Moselwanderfahrt zum Wassersportverein WSV Oberfell mit genügend Liegeplatz sowie der Nutzung der gemütlichen überdachten Terrasse, welche uns freundlicherweise vom WSV zur Verfügung gestellt wurde.
Bei Sonnenschein mit zunehmendem Gegenwind ging es unter Motor los in Bergfahrt vorbei an ersten herbstlich schimmernden Ufern bis hin zur Insel Ziehfurth zur Mittagspause.
Gestärkt von kühlen Getränken und herzhaftem Spießbraten folgte die 2. Etappe mit Ziel Oberfell. Die Engstelle, vorbei am Insel-Restaurant, ließ sich gut passieren, da kein Gegenverkehr der Großschifffahrt stattgefunden hat. Hindurch unter der 136 m hohen A61 Brücke fuhren wir die beachtlich lange, immer enger werdende Moselschleife, vorbei an Dieblich, Niederfell, Kobern/Gondorf hin zur mit Spannung erwarteten Selbstbedienungs-Bootschleuse Lehmen. Vorher noch einmal nachgetankt, ließen wir die Einfahrt für Großschiffe rechts liegen und näherten uns der Einfahrt mit der Infotafel und den Bedienungselementen für die Schleuse.
Alles funktionierte wie beschrieben, sodass wir in die Schleusenkammer einfahren konnten wie vorher abgesprochen. Beeindruckend war die Höhe der Kammer. An Führungsstangen und Pollern wurden unsere Boote mit umzusetzenden, freihand geführten Leinen und Haken gesichert. Rüdiger bediente die grüne Stange erneut für den Beginn der Schleusung, die dann durch ein Schallsignal angekündigt wurde. In ruhigem Tempo füllte sich die Kammer bis wir das obere Niveau erreichten und bei grüner Ampel auf das Oberwasser ausfahren konnten.
Wir passierten noch eine kleine Naturschutzinsel und schon zeigte sich unser Ziel, die Stege des WSV Oberfell bei km 22 in hellem Sonnenschein. Wir legten an und durften uns nach einem herzlichen Empfang häuslich einrichten in der überdachten Terrasse des Segelvereins. Der Schlüssel für Tor und Toilette lag, wie mit der 1.Vorsitzenden, Frau Tanja Pirmann, besprochen, für uns bereit.
So hatten wir eine gemütliche Zeit bei Leckereien aller Art bis in den späten Abend. Die Nacht verbrachten wir gut in unseren Booten, eine neue Erfahrung für Rüdiger und Michael. In der Früh‘ wurden wir von den Wellen vorbeiziehender Schiffe geweckt, sodass wir rechtzeitig bei Kaffee und Frühstück von herzhaft bis süß wieder zusammenfanden. Gedanklich wurde die Einfahrt in die Schleusenkammer mit starkem achterlichen Wind durchgespielt. Dann ging es ans Aufräumen und Abschiednehmen von diesem schönen Platz an der Mosel und mit einem herzlichen Dankeschön an den gastfreundlichen WSV Oberfell!
Kaum abgelegt, bei kräftigem Wind, kam die Schleuse in Sicht. Nach Anforderung bekamen wir Einfahrt frei und fuhren behutsam in die Kammer, die Motoren zum Aufstoppen und die Achterleinen bereit. Nun entleerte sich die Schleuse ruhig, hinab bis zum Unterwasser. Das hat prima geklappt. Ein freundliches Winken dem Schleusenmeister, der wohl alles beobachtet hatte. Die Heimfahrt nahm ihren Lauf unter Vorsegel und Motor mit Zwischenstopp bei der Insel Winningen. Nach Kaffee und Kuchen legten wir wohlgemut die letzte Etappe zurück zum Rohrerhof mit gut schiebenden Winden.
Unsere Boote wieder an ihren Plätzen, waren wir alle zufrieden und glücklich über den schönen Erfolg unseres Ausflugs. Wiederholung vielleicht zu anderem Ziel in 2026 nicht ausgeschlossen!
Und hier noch Hinweise zum sicheren Schleusen
Vor Einfahrt in die Schleusenkammer sind Rettungswesten anzulegen und Fender zu setzen um Beschädigungen zu vermeiden.
Den Anweisungen (z.B. über Lautsprecher) des Schleusenmeisters ist immer zu Folge zu leisten.
In Schleusenkammern ist der Motor auszuschalten (Abgase vermeiden). Ein Nachtanken des Außenbordmotors ist verboten!
Bei Einfahrt mit achterlichem Wind in die Schleusenkammer ist das Boot zuerst mit der Achterleine auf dem gewählten Poller zu sichern, danach die Vorleine (nicht fest belegen!); freihändig zu führende Leinen werden entsprechend den Wasserständen auf den nächst höheren bzw. tieferen Poller gewechselt.
Für den Fall einer Verklemmung der Halteleine ist es empfehlenswert ein scharfes Messer mitzuführen und griffbereit zu halten um die Leine ggf. zu durchtrennen.Im Fall einer gemeinsamen Schleusung mit einem Großschiff ist hinter diesem respektvoller Abstand zu halten. Bei Erreichen des Wasserniveaus sollte bei der Ausfahrt aus der Schleusenkammer das Großschiff die Kammer verlassen haben, bevor man die Leinen loswerfen und entschlossen aus der Kammer ausfahren kann, dabei das durchaus gewaltige Schraubenwasser und seine Strudel und evtl. starken Wind respektvoll beachten.
Infos und Hinweise zum Schleusen: https://www.rbnetz.de/widgets/wsa-trier-2011-1.htm

