(Karten mit freundlicher Genehmigung von © 2011-2025 Waterkaarten)
Die Wetterprognosen zeigten sich in diesem Jahr stabil mit täglichem Sonnenschein und Wind der Stärke 3-4 Bft. aus Nord/Ost für unser Zeitfenster vom Mo., 12.05. – Fr., 16.05.

Auch diesmal sollte wieder der kleine Hafen De Lytse Brekken am nördlichen Ende des Grote Brekken Start/Zielpunkt für uns Shipmate Segler sein. Hier waren wir herzlich willkommen, konnten in aller Ruhe unser Boot zu Wasser lassen, Auto und Trailer parken und für die erste kurze Etappe klarieren.
Mo. 12.05. Start: De Lytse Brekken 1. Etappenziel: Langweer
15:45 Uhr Leinen los durch den Prinses Margrietkanaal mit kräftigem halben Wind unter Vorsegel, mit laufendem Motor, gesetztem Kegel wie hier vorgeschrieben auf der grünen Fahrwasserseite. Zuwiderhandlungen können ggf. in den Niederlanden teuer gewürdigt werden. Wir durchfuhren weiter erstmalig De Kûfurd, hielten uns von einer markierten Untiefe frei und bogen in de Jaansleat ein, hin zu den Langweerderwielen. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir, vom freundlichen Havenmeester begrüßt, unseren ruhigen, geschützten Liegeplatz im Yachthafen Langweer. Pause mit Kartoffelsalat und Fleischwurst „uit het vuistje“; Beine vertreten am bunten Boot vorbei zur alten Dorfkneipe; je zwei leckere Pilsjes und nach einem Ausblick auf’s Wasser, ging es ab in die Koje.
Di., 13.05. 2. Etappe von Langweer nach Sneek
Vom Sonnenschein recht früh geweckt starteten wir nach gewohnt leckerem Bordfrühstück die 2. Etappe in Richtung Sneek und winkten dem Havenmeesterpaar zum Abschied zu. Mit Segel/Motor Kurs Nord über die Langweerderwielen und weiter durch die Langwarder Feart zum Prinses Margrietkanaal. Die Fahrt verlief trotz einiger Großschiffe ruhig und flott. Wir wechselten nun unseren Kurs für 3 km auf den Houkesleat nach Sneek. Im als ruhig beschriebenen Camping-Yachthafen De Domp 1 entschieden wir uns natürlich für den allerschönsten Liegeplatz mit viel Grün und einer Bank mit Blick über den Hafen. Für einen ausgiebigen Stadtbummel hatten wir recht viel Zeit. So gönnten wir uns einen Besuch im bekannten Schifffahrtsmuseum. Die knarrenden Dielen des alten Hauses waren die richtige akustische Untermalung für die Betrachtung der Schifffahrtsexponate alter Zeiten.
Den Abend ließen wir geruhsam bei einem Glas Rotwein und mitgebrachten Leckereien an Bord ausklingen und planten dabei den nächsten spannenden Tag mit der Fahrt übers Sneekermeer hin zu einem winzigen Dorf mit dem schwer auszusprechenden Namen Goingarijp mit einem sehenswerten Glockenstuhl neben der Dorfkirche. (Entdeckung bei der Planung in der Waterkaarten App)
Mi. 14.05. 3. Etappe: Sneekermeer -Goingarijp –Langweeder Wielen -Tieukemeer, Ziel: Echtenerbrug
Diese Etappe sollte die längste unserer Frieslandrunde 2025 werden. Ablegen um 9:20 Uhr Richtung Sneekermeer. Nach Querung des Prinses Margrietkanaal konnten wir den Motor endlich ausschalten und die Ruhe genießen beim reinen Segeln mit Halbwind für 2 km zum Hearregat/Heerengat, dann nach Kursänderung im Schmetterling zur schmalen Keersluis-Einfahrt von Goingarijp. Rechts zeigt sich ein kleiner Hafen. Ins Dorf gelangt man nur mit einer Selbsbedienungsfähre (Pontje). Wir machen aber an der Kade direkt am urigen Restaurant De Klokkenstoel fest, wo wir sehr freundlich und mit Stolz auf die Schönheit dieses kleinen Ortes empfangen und bedient wurden.
Beeindruckend: Nur einige Wohnhäuser, eine kleine Kirche, ein kleiner Hafen im Ort mit Slipanlage und das Restaurant mit Blick auf’s Pontje und das Sneekermeergebied. Genuss pur! Eigentlich hätten wir hier auch länger bleiben können, doch hatten wir als Tagesziel noch etwa 20 km über den Noorder Oudeweg zu den östlichen Langweerderwielen zu segeln. Der Brückendienst klappte bisher einfach automatisch auf Knopfdruck ohne große Wortmeldung. Am Ortsrand von Langweerde bogen wir in den Kanal Skarster Rien ein hin zum Tieukemeer (Tsûkemar), das wir mit kräftig schiebendem Wind nach Echtenerbrug querten. Um 17:00 Uhr bekamen wir einen Liegeplatz an der Pier des Christiaanssleat.
Ein paar Schritte und wir genossen auf der Terrasse des beliebten Brückenrestaurants ein Pils in Beobachtung des Brückenbetriebs mit der typischen „Holzschuhkasse“ an der Angel. Der Wind wollte sich nicht recht beruhigen, so klatschten die Wellen noch bis tief in die Nacht immer wieder gegen unser Boot. Es war etwas unruhig und auch recht kühl über die Nacht, was aber unseren Schlaf nicht besonders berührte.
Do. 15.05. 4. Etappe: Spaßsegeln – Tieukemeer Inselhopping – Ziel: De Lytse Brekken
Die Sonne hatte uns früh zu unserer Abschlussfahrt geweckt. Der noch sehr frische Wind und die nicht so ansprechenden Sanitärbedingungen sorgten für eine morgendliche Katzenwäsche. Besseres erwartete uns ja schließlich am Zielort. Nach dem Frühstück wurde es allmählich etwas wärmer. Wir wollten den letzten Tag mit reinem Spaßsegeln verbringen. So fuhren wir mit vollen Segeln hoch zur Tsjûkepôle im Norden. Hier legten wir an einem ruhigen Steg der Marrekrite an zu Kaffeepause und Inselrundgang mit dem Genuss des Spektakels von gefühlt wohl tausend Wasservögeln.
In Zickzackkursen segelten wir noch weiter zu den Inseln Ganzetippe und Marchjepole, ehe wir uns Richtung Follegeasleat begaben. Hier hatten wir bei Halbwind eine für uns traumhafte Geschwindigkeit von 10,2 km/h gesegelt, etwas schneller als die theoretische Rumpfgeschwindigkeit. Da kam nochmal besondere Freude auf. Nichtsdestotrotz näherten wir uns unserem Zielhafen, holten das Großsegel ein und ließen unseren treuen Flautenschieber an, sodass wir gegen 14:00 Uhr im Lytse Brekken festmachten. Als hätten wir es vorher abgesprochen, kam auch schon die Hafeneignerin mit ihrem Hund um die Ecke. Sie wollte wissen wie unsere Fahrt war und freute sich, dass wir auf ihren Rat gehört hatten und uns für die Sneekfahrt entschieden hatten und nicht für die Lemmer/Ijsselmeer Alternative, die mit den Windvorhersagen nicht so ganz passen wollte.
Wir waren sehr froh für diese Entscheidungshilfe. Es war einfach herrlich!
Gesamtstrecke: ~ 70 km Segel/Motor, Benzinverbrauch Honda: 3,5 L.
Planung und Navigation mit der Waterkaarten App, die immer zuverlässig ihren Dienst tat. https://waterkaarten.app/
Weitere nützliche Adressen für Friesland: www.marrekrite.frl, www.delytsebrekken.nl, www.friesland.nl, www.trailerhelling.com, www.klokkenstoelaanhetwater.nl
Skipper: Werner Adami
Navigator, Text / Fotos: Michael Adami