Mit der Kleinen Freiheit zu den Marker Wadden

Text: Werner und Michael Adami

adami markermeer törn 2022 (4)

Shipmate-Bericht

Fr., 06.05.2022

Den traditionellen Shipmate-Brudertörn machten Werner und Michael Adami in diesem Jahr als Maifahrt auf dem Revier des Marker Meeres. Start und Ziel war der Stadthafen von Almere, nachdem der eigentlich geplante Hafen „Muiderzand“ uns mit unserer Kleinen Freiheit keine Übernachtungsmöglichkeit geben wollte; Begründung: Unser Boot sei mit 5m zu klein… So kamen wir nach unserer Trailerfahrt von Koblenz trotzdem mit der Planänderung klar und nahmen vom Gooimeer bei Sonnenschein Kurs unter Motor auf das Marker Meer hin zum Hafen der Segelvereinigung „De Blocq van Kuffeler“ zur ersten Übernachtung. Wir wurden hier in der komfortablen Marina sehr freundlich aufgenommen.

adami markermeer törn 2022 (3 2)

Sa., 07.05.

Nach ruhiger Nacht und kräftigem Frühstück starteten wir bei leichter Bewölkung in Richtung unseres Hauptziels, den „Marker Wadden“, einem künstlich geschaffenen Naturmonument, das sich mittlerweile mit Wassergetier aller möglichen Arten in einer sehr schön entwickelten Wattpflanzenlandschaft zeigt, (inzwischen auch im Sonnenschein). Auf dieses Gebiet wurden wir aufmerksam durch einen Videobeitrag von Arte ( https://www.arte.tv/de/videos/106250-000-A/niederlande-neue-naturinseln-im-markermeer/ ) Ein kleiner Hafen bietet Schutz und Übernachtungsgelegenheit. Der Hafenmeister fährt mit seinem Fahrrad zur Einweisung der ankommenden Bootsgäste so manchen Kilometer. Auch Tagesgäste von Lelystad, mit Ferngläsern und sonstigem Spezialgerät, werden vom Hafenmeister begrüßt, bevor es auf Besichtigungswanderung geht. Mehrere Aussichtspunkte geben dem Naturliebhaber beeindruckende Blicke in diese beachtliche Waddenlandschaft voller Leben in einer Welt der Vögel, Fische, Insekten, Frösche und Pflanzen. Wirklich toll und einen Besuch wert! Allerdings nicht in der Hauptsaison, da kann es übervoll werden.

So., 08.05.

Bisherige Winde waren eher schwach, was sich über Nacht dann doch änderte. Bei 4 bft aus nördlicher Richtung verließen wir die Wadden mit Ziel Volendam unter Segel mit einem Reff gerollt. Die Richtung der Welle veranlasste uns zunächst einen Kurs in Richtung Hoorn zu nehmen. Im Schutz des Landes mäßigte sich der Wellengang, sodass wir dann unseren Kurs auf Volendam änderten und so vor dem Wind angenehm zur Marina gelangten. Wir wählten den großen, modernen Hafen wegen mächtiger Fussballfeierlichkeiten am/im Stadthafen und bereuten die Entscheidung nicht. Es fehlt hier wirklich an nichts. Nach einer leckeren Portion Kibbeling und einem erfrischenden Bier mit Blick auf den Hafen und einem Rundgang durch das Gewühle der alten Stadt ließ uns der nachlassende Wind ruhig und tief schlafen.

adami markermeer törn 2022 (5)

Mo., 09.05.

Der Morgen begrüßte uns mit Sonne pur, leider ohne Wind, was soll´s… nehmen wir den Motor und tuckern gemütlich vorbei am aus der Ferne an ein Pferd erinnernden Leuchtturm „Paard van Marken“ hin zum Hafen der Segelvereinigung. Hier wurden wir wieder herzlich empfangen, zu einem Kaffee eingeladen und wir erzählten von unserer Fahrt und von dem Verlauf des dort gerade vergangenen Hafenfestes. Dann legten wir den Mast und verließen den Hafen zur Zuidersluis, um nach einem Absenken von über 5m die Kanalfahrt zurück zum Stadthafen Almere zu nehmen. Diese Stecke sind wir vor etwa 10 Jahren schon einmal gefahren. Die Natur ist in dieser Zeit schön gewachsen. Das Erscheinungsbild der Ufer hat in manchen Streckenabschnitten leider sehr Schaden genommen… so viele ungepflegte, schrottreife, teils halb vollgelaufene, verrottete Boote haben wir bisher nicht gesehen. Schade!

Nach einer letzten Übernachtung im Stadthafen Almere verbrachten wir unsere Kleine Freiheit wieder auf den Trailer und traten bei sommerlichem Wetter die Heimfahrt zurück nach Koblenz an.

Sehr zufrieden mit dieser wieder einmal gelungenen Fahrt blicken wir auf eine gefahrene Strecke von insgesamt gut 100 km, davon rein gesegelt 30 km von den Marker Wadden nach Volendam.

Gerne wieder! Werner und Michael Adami


Nach oben scrollen