Text und Bilder von Rüdiger Hoffmann
An einem gemütlichen Nachmittag, in der Segelwerkstatt, berichtete unser Segelkamerad Michael Kreuter von seinen Segeltörns auf dem friesischen Sneekermeer, den umliegenden Poldern und Kanälen.
Der Bericht und die Schwärmerei von diesem Segelrevier machte Lust auf eine gemeinsame Segelfreizeit. Sechs mögliche Teilnehmer trafen sich dann Anfang des Jahres und haben bei gekühlten Getränken Termine, Möglichkeiten und Interessen ausgetauscht.
Es konnte ein gemeinsamer Termin gefunden werden und nun war es an der Zeit, geeignete Boote und Unterkunft für 6 Personen zu finden. Nachdem entsprechende Angebote vorlagen, haben wir uns für ein Doppelhaus mit Blick ins Hafenbecken Terherne entschieden. Als Segelboote haben wir eine Fox 22 (6,5 m x 2,5 m mit 23,5 m²) und eine Tirion 21 (6,25 m x 2,42 m mit 20,35 m²) ausgewählt und gechartert.
Je näher der Termin (10.06. bis 17.06.2024) rückte, verschlechterte sich die Wetterprognose. So machten wir uns am 10.06.2024 auf den Weg nach Terherne, kamen im strömenden Regen dort an und bezogen zunächst unsere Haushälften. Die Ausstattung der Häuser und der Terrassenausblick ließen die Laune wieder steigen.
Bei Kaffee und mitgebrachtem, leckerem Kuchen wurden die Zimmer verteilt und der Ablauf des nächsten Tages besprochen.
Zu späterer Stunde wurde gekocht, gegessen und geklönt, bis man sich zufrieden ins Schlafgemach zurückzog.
Am nächsten Tag, nach ausgiebigem Frühstück, machten wir uns auf den Weg, unsere Boote vom Verleiher zu übernehmen.
Die Einweisung in die Charterboote erfolgte in kompetenter, freundlichen Art.
Zur eigenen Sicherheit und zum besseren Handling hatten wir vor dem ersten Törn das Großsegel der Tirion gerefft, was sich bei frischer Brise von 4 bis 6 Bft als gute Entscheidung erwiesen hat. Bei recht wechselhafter und kühler Witterung hatten wir die nächsten 4 Tage reichlich Zeit, den Reiz und die Herausforderungen des Sneekermeergebiets mit seinen Poldern und Nebengewässer zu erkunden.
Überall da, wo das Segeln nicht möglich oder erlaubt ist (Wartezeiten vor geschlossener und Durchfahrt bei geöffneter Brücke, Schleusendurchfahrt, schmale Kanäle usw.) kamen die kleinen Außenbordmotoren zum Einsatz. Spannend und interessant waren die Begegnungen mit Containerschiffen die im Prinses-Margriet-Kanal, der mitten durchs Sneekermeer führt, verkehren und Begegnungen mit Plattbodenschiffen, die unter Segel unterwegs waren.
Törneindrücke
Nach dem vertäuen der Boote hat man sich ein Steggetränk redlich verdient. Ein Bummel durch die Innenstadt von Sneek stand ebenso auf dem Programm wie die Erkundung des Städtchens Terherne mit seinen ehemaligen Kirchen, den kleinen Geschäften und Gastronomiebetrieben.
Stadt- und Landbummel
Am 5. Tag blieben die Boote wegen Dauerregens am Steg und so verbrachten wir die Zeit mit klönen, kochen, kurzen Spaziergängen und googeln. Im Gegensatz zum Vortag hatten wir es am letzten Segeltag endlich mal trocken, sonnig und recht warm. So wurden wir bei ca. 4 bis 6 Bft für den ausgefallenen Segeltag reichlich entschädigt und konnten nach einer ausgiebigen Kreuz im Polder die Boote unbeschadet zurückgeben.
Mit diesem positiven Gefühl ging es dann zum gemeinsamen Abendessen und am nächsten Morgen nach Hause.