Von Noord-Brabant nach Zuid-Holland

Text u. Fotos: Michael Adami, Kartenverwendung: Mit Genehmigung von „de Waterkaarten app“.

Ein Segeltörn mit der Kleinen Freiheit im Mai 2023

Mo. 08.05.2023

Für den diesjährigen NL-Törn der Brüder Werner und Michael Adami waren in der Planung:  Volkerak und Haringvliet. Bedingt durch sehr regenreiches Wetter, das sich während unseres kleinen Zeitfensters leider nicht freundlich zeigen wollte, verblieben uns für schönes Segeln lediglich zwei Tage.

kleine freiheit 2023

So starteten wir am Mo., 08. Mai vom gut ausgestatteten Jachthaven de Schapenput in De Heen, Noord-Brabant. Unter Motor folgten wir dem Lauf des Steenbergschen Vliet durchs flache Land bis hin zur großen Wasserstraße Zuid Vlije. Bei gutem Wind, W 3-4 Bft,  setzten wir die Segel und fuhren die gesamte Strecke durch den Noord Volkerak im Schmetterling etwa 8 km bis auf Höhe Dinteloord. Wegen des oftmals starken Binnenschiffsverkehrs haben die Niederländer am Rande des Fahrwassers einen Bereich mit gelben Tonnen gekennzeichnet, der einem Fahrradweg auf dem Land gleicht. Durch die günstige Windrichtung fuhren wir so den Tonnenstrich bequem entlang. Zusätzlich konnten wir über die gut funktionierende Waterkaart app (ANWB)  Infos über Standort, Kurs, Geschwindigkeit sowie AIS-Daten mit dem Handy abrufen. Bei Dinteloord teilen sich die Wasserstraßen zu der großen Schleusenanlage für die Berufsschifffahrt und den Hellegat für die Kleinschifffahrt. Also Kursänderung und Querung des Hauptfahrwassers hin zum Hellegat, Richtung Zuid-Holland, Einfahrt zum Kanal Jachthaven Ooltgensplaat zur Übernachtung. Tagesstrecke: 15 km

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Im Noord Volkerak
Kleine Freiheit ganz vorn

Der freundliche Hafenmeister wies uns nach dem Scherz, er könne an uns 2 Personen und 5 Meter Bootslänge nichts verdienen, einen geschützten Stegplatz mit Strom in der äußersten Ecke des Hafens neben einer riesigen Bavaria 36 zu. Wir bekamen trotzdem keine Komplexe und richteten uns für die Nacht ein.

kleine freiheit 2023
Erschreckt wurden wir von einem aufgebrachten Blesshahn …
wir sollten uns nicht zu nahe an seine werdende junge Familie heranwagen! … Ja, da war es denn auch, das Nest mit einer erstaunlich großen Anzahl Eier der S-Klasse!… brüten, brüten, brüten, immer nur brüten… Toll, was die Natur alles so kann.

Nach Aufbau unserer Kuchenbude und herrichten der Kojen für die Nacht, schauten wir doch mal gespannt auf die Wettervorhersage; vielleicht würden sich die Daten für den Dienstag bessern, sodass unser Plan A, Haringvliet, noch wahr werden könnte… Aber, weit gefehlt, ein Plan B musste her und der hieß: Dienstag 09. Mai, im Hafen bleiben und abwettern. Die Entscheidung war bei den Regenmengen dann bei aller Traurigkeit über die entgangenen Segelfreuden akzeptabel und bereitete auch keinerlei Probleme. Etwas Kurzweil verschaffte u.a. ein nasser Spaziergang zum Supermarkt, der eine oder andere Kontakt zu unseren Liebsten daheim und ein Schwätzchen mit einem belgischen Segelfreund, der auch ein englisches Boot segelt.

Am folgenden Tag, Mittwoch, 10.Mai, sah dann alles besser aus. Der Westwind drehte ein wenig nach Nord, sodass wir die Strecke zurück nach De Heen prima aufkreuzend segeln konnten, wobei wir uns natürlich aufmerksam vom Berufsschiffsverkehr frei hielten. Auch die Sonne ließ sich mal blicken und sorgte für angenehmere Temperaturen, sodass wir uns im Galatheese Haven, einem Fluchthafen ohne Service auf halber Strecke,  eine kurze Kaffeepause mit einem kleinen Landgang erlaubten.

kleine freiheit 2023

Es folgte eine knappe Stunde weiteren Aufkreuzens bis zur Einfahrt in de Steenbergsche Vliet: Segel bergen und unter Motor zum Ausgangshafen De Schapenput von De Heen. Tagesstrecke: 20 km. Die freundliche Havenmeesterin war erstaunt, dass wir schon zurück waren, kassierte die Übernachtungsliegegebühr und spendierte uns noch einen Kaffee fürs Boot. Ein Rundgang durch den kleinen Ort führte uns zu einer Pannenkoek-Boerderij (ehem. Bauernhof).  Hier gönnten wir uns einen leckeren Appel-pannenkoek als Abschluss. Es folgte eine letzte Übernachtung im Hafen von De Heen. Am Donnerstag ging es nach Ausslippen unserer Kleinen Freiheit und Zusammenstellen unseres Gespanns wieder zurück nach Koblenz.

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Nach dem Törn …
… ist vor dem Törn.

Alles in allem sind wir trotz der verkürzten Reise nicht unzufrieden. Seglerisch hatten wir unsere volle Freude. Auch die Erfahrung des Abwetterns hat durchaus ihren Wert. Wir freuen uns schon auf die nächste Tour.


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